Parkraumbewirtschaftung Frauenfeld

Ausgangslage

In der Stadt Frauenfeld sind primär die Parkplätze unmittelbar im Stadtzentrum bewirtschaftet. In der Vergangenheit wurde beobachtet, dass die Strassenparkierung von zentrumsnahen Gebieten zweckentfremdet wird. Pendler nutzen die Strassenparkierung in zentrumsnahen Wohngebieten zum kostenlosen Langzeitparkieren. Weiter sind zentrumsnah mehrere grosse Parkplätze vorhanden, welche nicht bewirtschaftet werden. Beobachtungen zeigen, dass vom monetär bewirtschafteten Parkraum auf diese nichtbewirtschafteten Parkplätze ausgewichen wird (Festhütte, Badiparkplatz).

In der Nähe des Stadtzentrums und des Bahnhofs von Frauenfeld liegt das Quartier Kurzdorf. Im Kurzdorf befindet sich das Bildungszentrum für Technik, eine Berufsschule, an welcher unter anderem auch abends weiterführende Kurse angeboten werden. Insbesondere in diesem Quartier wurde die Zweckentfremdung der Strassenparkierung beobachtet.

Auftrag

Wir erarbeiteten einerseits ein übergeordnetes Parkierungskonzept für die gesamte Stadt und andererseits ein Pilotprojekt für das Quartier Kurzdorf. Das übergeordnete Parkierungskonzept sieht vor, dass alle grossen Parkplätze im Zentrum sowie in Zentrumsnähe bewirtschaftet werden. Weiter wird neu auch die Strassenparkierung in zentrumsnahen Quartieren bewirtschaftet. Dort wird die Parkzeit von Mo-Fr von 8-19 Uhr auf maximal 3 h beschränkt. Anwohner können mit einer Vignette (Anwohnerparkkarte) zeitlich unbeschränkt parkieren.

Im Quartier Kurzdorf soll diese Bewirtschaftung der zentrumsnahen Strassenparkierung als Pilotprojekt eingeführt werden. Im Vorfeld fanden umfangreiche Erhebungen statt, welche den Belegungsgrad der Parkplätze zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Tagen ausführlich dokumentieren und die Grundlage für das Monitoring während des Pilotversuchs bilden.

Parkierungsverordnung

Das Parkierungskonzept wird mittels der neuen Parkierungsverordnung rechtlich umgesetzt.

Mitwirkung

Das Konzept und die Verordnung wurden öffentlich vernehmlasst. Neben einer öffentlichen Informationsveranstaltung konnten Interessierte schriftlich zum Konzept und der Verordnung Stellung nehmen. Die Rückmeldungen wurden in eine Mitwirkungsbericht zusammengefasst.

Umsetzung

Gemäss den Anforderungen der Kantonspolizei wurden die benötigten Plangrundlagen erarbeitet. Die Gemeindeversammlung genehmigte die Parkierungsverordnung und die Sicherheitsdirektion genehmigte die Signalisationänderungen.

Das Konzept wurde per Januar 2022 umgesetzt.